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Blick aus der Ferne auf das System Nordsee

Postdoc Camilla Sguotti auf Forschungsmission in den USA

Dort forschen, wo andere Urlaub machen! SeaUseTip-Postdoc Camilla Sguotti hat für einige Wochen das verregnete Deutschland gegen die Sonne Kaliforniens getauscht. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Experten testet und verfeinert sie Modellierungsansätze, die zum Verständnis des Systems Nordsee im Hinblick auf dessen Stabilität und Widerstandsfähigkeit beitragen können.

Während ihres Aufenthalts an der SCRIPPS Institution of Oceanography in San Diego beschäftigte sie sich mit den Methoden des „Empirical Dynamic Modeling“, mit dem sich nicht-lineare dynamische Systeme modellieren lassen. Angewendet auf das Ökosystem Nordsee und speziell dessen Fischgemeinschaft könnte es dabei helfen, bestimmte Prozesse besser zu durchshauen. Diese betreffen z.B. die Stabilität der Gemeinschaft in Bezug auf Interaktionen zwischen den verschiedenen Arten sowie vergangene und aktuelle Zustände des ökologischen Systems.

Auf dem Ocean Sciences Meeting vom 16. bis zum 21. Februar in San Diego stellt sie derzeit einige Ergebnisse ihrer bisherigen Forschung zur Dynamik atlantischer Kabeljaubestände vor. Gemeinsam mit ihren Kollegen hat Camilla Sguotti dafür 20 verschiedene Bestände unter die Lupe genommen. Ihre Ergebnisse zeigen, dass für viele dieser Bestände durch eine weitere Erwärmung des Ozeans mit negativen Konsequenzen zu rechnen ist. Kollaps oder Erholung – hier scheint das Zusammenspiel von klimatischen Veränderungen und Fischereidruck, welches eine diskontinuierliche Dynamik auslöst, einen maßgeblichen Einfluss auf Bestandsentwicklungen und Produktivität zu haben.

Im Rahmen der internationalen Konferenz präsentiert sie außerdem erste Ergebnisse einer Studie, welche die ökonomischen Auswirkungen eines voranschreitenden Klimawandels für die Fischerei untersucht. Darin geht es vor allem darum zu verstehen, wie sich Marktstrukturen verändern und damit auch Fischerei- und Fangmuster.

Von San Diego führt sie ihre Reise dann weiter an die University of Santa Barbara, wo sie gemeinsam mit Assistenzprofessor und Beiratsmitglied Adrian Stier die Arbeit an SeaUseTip fortsetzen wird.

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